Kennst du es? Das Echo von Stimmen, die in dir widerhallen?
Irgendwann hat irgendwer irgendetwas Blödes zu dir gesagt. Und nun holt dein Geist hoch, was vor einem Monat, einem Jahr oder einem Jahrzehnt passiert ist. Und du steigerst dich fast nochmal genau so rein, wie damals. Regst dich auf, schimpfst innerlich, bist voller Verachtung.
Statt im Hier und Jetzt zu sein, dich umzuschauen und wahrzunehmen was gerade ist, ist dein Kopf tief im Groll versenkt. Statt zu genießen, dass gerade alles in bester Ordnung ist, hängst du einer Kopie einer Kopie einer Kopie einer Erinnerung nach, die dich schwer, traurig, enttäuscht oder verbittert macht. Statt dich immer wieder zu fragen ‚Warum hat man mir das angetan?‘, frage dich: ‚Warum tue ich mir das selbst gerade an?‘ Warum quäle ich mich mit einem Bild in meinem Kopf? Warum mache ich diese Illusion gerade wichtiger, als das, was tatsächlich gerade real ist?
Unser Verstand ist dazu da, Probleme zu lösen. Und wenn es gerade keine Probleme gibt, dann kreiert er welche, damit er wieder etwas zu tun hat. Er möchte immer beschäftigt sein, das ist sein Job.
Du kannst deinen Verstand aber auch beschäftigen, indem du deine Aufmerksamkeit darauf lenkst, was gerade in Wirklichkeit da ist. Wie fühlt sich dein Körper gerade an? Wie dein Atem? Was kannst du wahrnehmen? Was hören, riechen, sehen? Wofür bist du wahrhaftig dankbar? Vielleicht entdeckst du die Dankbarkeit auch genau in dieser Situation mit diesem Menschen, der dich eben noch so wütend gemacht hast. Wofür war es gut? Warum hat es genauso passieren müssen, wie es passiert ist? Denn: im Hier und Jetzt ist alles gut. Wenn es nicht gut ist, bist du nicht im Moment. Das ist alles.
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